Tag 1: Das Kennenlernen
Nach der Amazonentour war jetzt das Kontrastprogramm angesagt. Eine Männertour. Ausgerüstet mit entsprechendem Tour-T-Shirt, fuhren wir als "Schneewittchen und die 7 Zwerge" nach Südtirol. Ein Zwerg hatte leider vor der Tour abgesagt (die Shirts waren allerdings schon gedruckt), zwei haben wir unterwegs aufgelesen. Mit "Ah, Du bist des Mädel," wurde ich begrüßt. Schwankend zwischen beschweren, weil ich ja emanzipiert und außerdem Schneewittschen bin, und freundlichem Lächeln, weil mein selektives Gehör im Unterton Bewunderung wahrnahm, entschied ich mich für letzteres und hatte damit meinen Platz in der Gruppe erhalten.
Selbstverständlich fuhr ich an zweiter Position, direkt hinter dem Tourguide. Die Position gefällt mir gut, freie Sicht, ich kann nicht verloren gehen und jemand mit einem guten Fahrstil fährt voraus. Alles Aspekte, die mir Sicherheit geben. Trotzdem haftet dieser Position an, dass sie vom langsamsten Fahrer eingenommen wird. Und das kratzt an Schneewittchens Ego, weil es mich in eine Rolle drängt, die ich schon lange verlassen habe. Allein unter Männern - da kommen die alten Muster wieder zum Einsatz. Und das passiert automatisch und auch nicht böswillig. Beschützen und beschützt werden. Und ich bin hin und hergerissen, weil ich dieses klischeehafte Rollenverhalten nicht will, mich andererseits sehr wohl fühle - als Schneewittchen. Meine Zwerge haben derweil ganz andere Sorgen. Die kleine MV hat schon wieder Durst.
Meine Befürchtung das fahrerische Können von Schneewittchen könnte ungenügend sein, erwies sich als völlig unbegründet. Denn während ich am Tourguide klebte, riss die Gruppe immer wieder auseinander. Das schnelle und damit auch anstrendende Tempo war nicht jedem Zwerg recht. Und ich fand es gut, dass es thematisiert wurde. Ehrlich gesagt, war ich überrascht. Bisher hatte ich die Erfahrung gemacht, dass sich Männer lieber in Gefahr bringen, anstatt zuzugeben, dass sie langsamer fahren möchten. Selbstbewußtsein satt Selbstüberschätzung - die Zwerge haben Schneewittchen beeindruckt.
Nach 570 km kamen wir endlich in der "Traube" in Barbian beim Heiner an. Mein Hintern hat gekribbelt, dass ich dachte, nie mehr sitzen zu können: 200 km auf der Autobahn, dann Oberjoch, Hantennjoch, Timmelsjoch, Jaufen und Penserjoch und das bei 30 Grad. Natürlich haben wir auch Pausen gemacht. Zum Schluß extra für mich an einem ziemlich gut einsehbaren Parkplatz. Immerhin gab es dafür ein Lob:
1. ich musste nicht "zu" oft
2. ich bin flexibel was die Örtlichkeit betrifft.
Nicht, dass dies meinen Ehrgeiz anstacheln würde und ich deshalb weniger trinke oder durch Verkneifen eine Harnwegsinfektion riskiere - aber so ein Lob nehme ich doch gerne.
Fazit Tag 1:
Zwerge und Biker mögen Erdbeerkuchen
(Fortsetzung folgt...)
Tour-T-Shirt |
max. Reichweite 200 km |
Timmelsjoch |
Nach 570 km kamen wir endlich in der "Traube" in Barbian beim Heiner an. Mein Hintern hat gekribbelt, dass ich dachte, nie mehr sitzen zu können: 200 km auf der Autobahn, dann Oberjoch, Hantennjoch, Timmelsjoch, Jaufen und Penserjoch und das bei 30 Grad. Natürlich haben wir auch Pausen gemacht. Zum Schluß extra für mich an einem ziemlich gut einsehbaren Parkplatz. Immerhin gab es dafür ein Lob:
1. ich musste nicht "zu" oft
2. ich bin flexibel was die Örtlichkeit betrifft.
Nicht, dass dies meinen Ehrgeiz anstacheln würde und ich deshalb weniger trinke oder durch Verkneifen eine Harnwegsinfektion riskiere - aber so ein Lob nehme ich doch gerne.
Fazit Tag 1:
Zwerge und Biker mögen Erdbeerkuchen
(Fortsetzung folgt...)
Ich bin richtig ein bisschen stolz auf dich, dass du das so perfekt gemeistert hast. Ein bisschen von deinem Glanz fällt auch auf mich ab: Denn auch wir Frauen können motorradfahren. Tolle Tour, toller Bericht, danke schön. Die Dolomiten sind schon auf meiner Reiseliste, nachdem es dies Jahr die Vogesen waren.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße aus Kiel,
Svenja